Die Hausverwaltung sieht alles: Maja Ilischs dystopischer Roman „Unten“ spielt in einem scheinbar unendlichen Hochhaus, ohne Ausgang oder Außenwelt. Wer nicht nur sich selbst befreien will, muss die Regeln ändern.
Wie Entscheidungen begründet werden: Die ehemalige Karlsruher Höchstrichterin Gertrude Lübbe-Wolff legt eine monumentale vergleichende Studie zu Verfassungsordnungen in aller Welt vor.
Tillie Olsen hat die unterdrückten Stimmen in der Literatur mit Präzision und Schärfe beschrieben. Endlich kann man ihre Kurzgeschichten und Essays in deutscher Sprache lesen.
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Der bosnische Autor Dževad Karahasan, der an diesem Mittwoch siebzig Jahre alt wird, beschenkt uns mit einem großartigen Roman: „Einübung ins Schweben“ erzählt von der Belagerung Sarajevos.
Gelehrtheit hat auch ihre emotionale Seite: Maren Elisabeth Schwab und Anthony Grafton zeigen, was die humanistischen Verehrer antiker Überreste mit dem christlichen Reliquienkult verband.
Die Schriftstellerin und Übersetzerin Christina Viragh hat die ungarische Literatur in Deutschland heimisch gemacht – und ihr eigenes Erleben zu Romanen.
Die amerikanische Autorin Ottessa Moshfegh hat eine blutige, barocke, ironisch gebrochene Geschichte entfesselter Menschen geschrieben. Ist „Lapvona“ eine grausam verstörende Parabel auf die Gegenwart – oder nur grausam verstörend?
Der französische Soziologe und Philosoph Roger Caillois erörtert, welche Bedeutung die Einbildungskraft für unser Handeln hat. Sein Buch „Der Mythos und der Mensch“ erscheint erstmals auf Deutsch.
Ein barmherziger Beobachter des seltsamen Treibens, das wir unser modernes Leben nennen: Erinnerungen an meinen Vater Wilhelm Genazino, der am 22. Januar achtzig Jahre alt geworden wäre.
Das Literaturhaus Berlin beginnt eine Veranstaltungsserie zum literarischen Grundgesetzkommentar, den Georg M. Oswald herausgegeben hat. Zu Gast zum Auftakt: Oswald selbst und die an diesem Abend bestechende Juli Zeh.
Ein langjähriger Mitarbeiter würdigt den Chef als Zeitzeugen und historische Persönlichkeit: Mit einem Vortrag von Thomas Anz geht die Frankfurter Ausstellung zu Marcel Reich-Ranicki zu Ende.
Vor einem Jahr wurde der Manuskriptedieb Filippo Bernardini in New York verhaftet, nun hat er gestanden. Sein Motiv ist noch unklar. Ist er ein Verrückter, ein Besessener oder ein Genie?
Alexander Paz-Goldman wuchs als Kind von zwei Holocaust-Überlebenden auf. Im jungen Israel schämte er sich dafür. Heute veröffentlicht er erfolgreiche Bücher über seine Herkunft.
Dante Alighieri ist Italiens literarischer Nationalheiliger. Ausgerechnet ihn erklärt Kulturminister Sangiuliano zum Begründer des rechten Gedankenguts in Italien. Die Reaktionen sind gewaltig – aber nicht so, wie kalkuliert.
Geschichtsschreibung mit den Mitteln der Poesie: Dieses Gedicht erzählt von der großen europäischen Krise des vierzehnten Jahrhunderts und von einer Angst, die auch uns Heutigen geläufig ist.
Radikale Sprachkunst von einem Beamten des Reichspostministeriums, der über ein Welteinheitsporto nachdachte und in seinen Kriegs- und Liebesgedichten den Expressionismus in Gärung versetzte.
In seinem neuen Roman „Als die Welt zerbrach“ stellt John Boyne die Frage nach der Schuld der Täterkinder. Die Fortsetzung des „Jungen im gestreiften Pyjama“ schädigt auch dessen großen Erfolg.
Bret Easton Ellis’ neuer Roman „The Shards“ erzählt die Geschichte eines Schülers namens Bret Ellis. Es ist aber nicht der Bret, den wir aus seinem Werk kennen. Und es ist auch nicht der Autor. Wer dann?
Das Bedürfnis nach lokal produzierten Lebensmitteln bleibt ein globales Phänomen: Die Politikwissenschaftlerin Susanne A. Wengle schreibt eine Geschichte der russischen Nahrungsmittel- und Agrarpolitik.
Zwei Kinder, die ganz allein auf dem Land die Rückkehr ihrer Eltern abwarten: Mit „Ellie & Oleg – außer uns ist keiner hier“ macht Katja Ludwig aus dieser Situation einen prächtigen Roman.
Eigentlich fast gar nichts: Auf die kindliche Frage, was im Alter anders ist, haben Bettina Obrecht und Julie Völk mit ihrem Bilderbuch eine verspielte, zauberhafte und ein bisschen freche Antwort gefunden.