„Singuläre Frau“, so nennt Katja Kullmann sich und andere unbemannte Frauen. Diese Bezeichnung hat sie auf einer Party erfunden, aus Trotz, weil ihre Gesprächspartnerin so blasiert über Single-Frauen sprach. Single-Frau, das klingt Kullmann zu sehr nach „Sex and the City“, nach ständigem Shoppen und Cocktailtrinken. So sieht ihr Leben nicht aus, auch wenn sie es nun schon seit mehr als zehn Jahren allein bestreitet und als Journalistin und Buchautorin in Berlin lebt – zumindest ein paar Ähnlichkeiten mit Carrie Bradshaw wären also theoretisch vorhanden.
Eine singuläre Frau geht ohne Partner durchs Leben, aber Serienklischees treffen nicht unbedingt auf sie zu. Kullmanns Sammlung von Bezeichnungen für diesen speziellen Typus zeigt dessen Vielfalt: alte Jungfer, Katzenlady, Karrierebiest, Femme fatale, Mauerblümchen, Mannweib. Es ist kein Zufall, dass die meisten dieser Bezeichnungen abwertend sind. Eine Frau, die dauerhaft allein ist, wird oft skeptisch beäugt. Stimmt etwas nicht mit ihr? Hasst sie Männer? Oder hat sie vor, einer anderen Frau den Mann zu klauen?
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo