Demonstrative Gegenwartsferne als Kommentar zur Gegenwart? Eckhart Nickels doppelbödiger Schul- und Kunstroman „Spitzweg“ provoziert genaue Beobachtung und fragt, ob ein ästhetizistisches Dasein heute noch möglich ist.
Wie konnte es nur zu diesen Inkonsistenzen und Widersprüchen kommen? Juliane Rebentisch erörtert Zwiespältiges in Hannah Arendts politischer Philosophie.
Gelobt sei das Schisma: Heinz Schilling schreibt in einem neuen Buch weiter an seiner großen Erzählung von der modernisierenden Kraft der neuzeitlichen Kirchen.
Sie interessieren sich für Literatur? Im F.A.Z.-Newsletter bekommen Sie immer freitags einen Überblick der wichtigsten Buchneuerscheinungen aus den Bereichen Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Reise, Sachbuch und Belletristik.
Das langsame Werden eines Meisterwerks: Frühe Arbeitstagebücher des ungarischen Nobelpreisträgers Imre Kertész zeigen, wie der „Roman eines Schicksallosen“ entstand.
Nachhaltigkeit ist nicht genug. Der Historiker Dipesh Chakrabarty plädiert für ein planetarisches Verständnis der Geschichte. In seinem Buch kritisiert er vor allem den „grünen Kapitalismus“.
Was passiert, wenn ein Freund plötzlich als Mörder angeklagt wird? Christoph Poschenrieder hat sich ein wahres Verbrechen zur Vorlage genommen - den Münchner Parkhausmord.
Geschichtserzählung, Entmystifizierung eines Nationalheiligen und Reisereportage in einem: Tim Parks wandert auf historischer Route durch halb Italien.
Arno Schmidt war ein unbeugsamer Schriftsteller und ein Atheist – der aber, als wäre er Gott, nicht revidierbare Urteile über andere und sich selber sprach. Sein Biograph Sven Hanuschek braucht tausend Seiten für den Versuch, das Leben dieses Mannes zu fassen.
Immer im Visier des Verfassungsschutzes: Richard Rohrmoser rekapituliert die Geschichte der Antifa. Aktuell mangelt es unter ihren Anhängern an gemeinsamen Zielen. Dafür ist die Gewaltbereitschaft längst ein strukturelles Problem.
Am Ende bleibt dann doch nur Abendlandsduselei: Joseph Henrich legt eine große Theorie über uns und die Anderen vor. Für Kolonialismus und Genozide ist darin komischerweise kein Platz.
Empörung statt Evidenz: Die niederländische Zukunftsanthropologin Roanne van Voorst preist den Veganismus als globalen Heilsbringer – und macht es sich dabei zu einfach.
Die dänische Autorin Tove Ditlevsen kämpfte ihr Leben lang mit Abhängigkeiten. Besonders intensiv erzählt sie davon in ihrem neu aufgelegten Psychiatrie-Roman „Gesichter“.
Vorkämpferin der Gleichberechtigung: Ein Band versammelt Gespräche mit der vor zwei Jahren verstorbenen französischen Anwältin und Aktivistin Gisèle Halimi.
Da blickt man mit Neid aufs Pantheon: Daniel Kaven zeigt, wie sich das Transportwesen auf Landschaft und Baustil in den Vereinigten Staaten ausgewirkt hat.
Wie alle großen Dichter konnte er Herzen berühren, dass es wehtat: Die gesungenen Gedichte von Georges Brassens, erstmals vollständig übersetzt von Gisbert Haefs.
Ein Stein besonderer Art: Der legendäre Museumsdirektor Anton Legner zieht eine Quersumme seines Lebenswerks und verbindet die Geschichte des Bergkristalls mit der Kölner Reliquienkultur und eigenen Erinnerungen.
In N.K. Jemisins Roman „Die Wächterinnen von New York“ schützt ein Team diverser Superheldinnen, die in der Fantasy-Welt eher Bösewichte wären, die Stadt vor einer weißen Bedrohung.
Michael Pollan erzählt von psychoaktiven Pflanzen, die es zu großen Auftritten in unserer Kulturgeschichte brachten. Dabei geht es auch um die Unaufrichtigkeit einer Drogenpolitik, die erst in den vergangenen Jahren teilweise korrigiert wurde.
In seinem Erzählungsband „Die rote Pyramide“ schildert Vladimir Sorokin, wer in seiner Heimat über das Leben der Menschen bestimmt: der Geheimdienst. Sorokin zieht eine Linie von Iwan dem Schrecklichen bis zu Wladimir Putin.
Ljudmila Ulitzkaja schreibt in ihrem neuen Erzählungsband über den Tod. Klug, zärtlich, mit bestürzender Leichtigkeit und Aktualität befasst sie sich mit einem Thema, vor dem die meisten Menschen Angst haben.