Im Organismus geht ein Licht an
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Irgendwie muss bewusstes Verhalten sich hier niederschlagen: Aufnahme von Gehirngewebe unter dem Fluoreszenzmikroskop Bild: Science Photo Library
Repräsentationen braucht es, aber Körper und soziale Interaktion auch: Drei Bücher widmen sich der Frage nach der Entstehung von Bewusstsein.
In den 1990er-Jahren war Bewusstsein schon einmal ein großes Thema. Im Zentrum stand oft, was der australische Philosoph David Chalmers als das „harte Problem“ bezeichnete: Warum fühlen sich Empfindungen an, wie sie sich anfühlen? Und warum fühlen sie sich überhaupt an? Die Hirnforschung hatte damals ihre „Hirnscanner“ bekommen, mit deren Daten sich bunte Bilder von aktiveren und weniger aktiven Hirnregionen errechnen ließen, je nachdem, welche Aufgaben die Probanden in der „Röhre“ lösten. Das war neu, aufregend – und doch eine Sackgasse. Denn erklären ließ sich das Bewusstsein trotz immer neuer Vermutungen über die entscheidenden Korrelationen nicht.
Die Hirnforschung, aber auch die Psychologie und die Kognitionsforschung gingen auf Distanz zu dem notorisch sperrigen Forschungsgegenstand. Das Bewusstsein wurde, wie es der Psychologe Wolfgang Prinz formuliert, ein Sonntagsthema. Alltag, das sind die Arbeiten zur Physiologie des Gehirns, neuronale Korrelate von diesem und jenem, neurokognitive Modellierung. Aber mit der Sonntagsruhe kommt dann die Frage doch wieder auf, warum das Leben sich für uns anfühlt, wie es sich anfühlt, und wie der Körper das zuwege bringt. Schließlich, so Prinz, sind wir bewusste Wesen und möchten uns gerne besser verstehen. Zudem steht der Verdacht im Raum, dass die Intelligenz der Tiere und der Maschinen vielleicht auch deshalb hinter unserer zurückbleibt, weil ihnen genau das fehlt: den Maschinen jede Art von Bewusstsein, den Tieren (vermutlich) das reflektierende Selbstbewusstsein.
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