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Margaret Atwoods „Survival“ : Wenn Helden sterben, dann meist aus Versehen

Wilde Landschaft Kanadas: Als Tochter eines Insektenforschers wuchs Margaret Atwood in den Wäldern ihres Heimatlandes auf. Das hat ihre Literatur geprägt. Bild: F1online

Margaret Atwood wurde mit „Handmaid’s Tale“ weltberühmt. Doch schon 1972 sorgte sie mit ihrem Buch „Survival“ für großes Aufsehen. Jetzt liegt es endlich in deutscher Übersetzung vor.

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          Margaret Atwood gilt als eine der wichtigsten Autorinnen Kanadas, die erfolgreichste ist sie auf jeden Fall. 1939 als Tochter eines Insektenforschers geboren, verbrachte sie ihre Kindheit in Holzhütten in der Wildnis. Damit begründete sie selbst einmal ihre obsessive Beschäftigung mit dem Thema Überleben: dass sie von klein auf bestimmte Dinge wissen musste, um nicht in den Wäldern verloren zu gehen.

          Sandra Kegel
          Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton.

          Seit sie 1961 ihren ersten Gedichtband „Double Persephone“, damals noch im Selbstverlag, veröffentlichte, handeln viele ihrer mehr als siebzig Bücher von diesem Kampf. Schlagartig berühmt aber wurde die heute einundachtzigjährige Schriftstellerin nicht etwa mit ihrem kanonischen Longseller „Report der Magd“ von 1985, sondern bereits dreizehn Jahre zuvor, mit einem theoretischen Buch, das Überleben schon im Namen trägt: „Survival“. Angesichts des arglosen Untertitels „A Thematic Guide to Cana­dian Literature“ hätte damals aber wohl niemand auf einen Bestseller gewettet.

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