Als die Geierknochenflöte erfunden wurde
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Hartgesotten, wie Petzi ist, irritiert ihn keine der Begegnungen im wunderlichen Doggerland. Hier eine davon aus dem Album „Petzi beim Wettrudern“ Bild: Carlsen Verlag
Neandertaler trifft Homo sapiens: Ulrike Draesners „Doggerland“ bringt eine im Meer versunkene Welt als Langgedicht zurück.
Was soll das sein, dieses Doggerland? In Daniel Bleckmanns gleichnamigen Jugendbuch von 2020 ist das eine vor achttausend Jahren versunkene Welt, in die zwei heutige Kinder auf einer Zeitreise gelangen und lernen, „was wirklich zählt“, nämlich ökologisches Bewusstsein. Oder ist es jener Archipel mit den Inseln Heimö, Frisel und Noorö zwischen Dänemark und der englischen Ostküste, das in Maria Adolfssons jüngst abgeschlossener Krimi-Trilogie gerade nicht untergegangen ist und heute die Heimat einer von den Nachbarn beeinflussten und doch ganz eigenständigen anglo-friesisch-skandinavischen Bevölkerung ist?
Oder – so wird es in Carla und Vilhelm Hansens „Petzi“-Alben dargestellt – ein Land voller Saurier, Riesenpflanzen und wunderlicher Wesen, die den Kopf zwischen den Beinen tragen oder mit ihren eigenen Werkzeugen verwachsen sind und fliegend von Wolken aus Kuchenteig naschen, was sich aber alles am Ende des Abenteuers als gemeinsamer Drogentraum herausstellt? Oder entspricht das Land dem Bild, das die Fachwelt in einer Flut von Publikationen gezeichnet hat, ausgehend von den archäologischen Funden im Umkreis der Doggerbank, einer heutigen Untiefe in der Nordsee?
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