Wer sagt, Metaphern könnten nicht beißen? Radka Denemarkovás Roman „Ein Beitrag zur Geschichte der Freude“ erschließt im Herzen Prags ein Archiv der Ungerechtigkeit gegen Frauen.Radka Denemarková ist bei uns noch kein allzu bekannter Name, vor zehn Jahren erschien ihr Roman „Ein herrlicher Flecken Erde“ auf Deutsch, der im Original „Geld von Hitler“ heißt. Nein, sie schreibt keine gefällige Literatur aus Osteuropa, auch wenn das sepiagetönte Umschlagbild und der Titel darauf hindeuten, schreibt Rezensentin Andrea Diener: Denemarková ist radikal und politisch. So verhält es sich auch mit der „Geschichte der Freude“: Die zierlichen Schwalben und die Goldschrift täuschen. In einer neuen, lichtdurchfluteten Villa am Rande Prags wurde ein schwerreicher Unternehmer erhängt aufgefunden, im Haus die Witwe und ihr kleiner Sohn. Der Ermittler spürt, dass da etwas nicht stimmt, und stößt im Keller auf ein stetig wachsendes, labyrinthisches Archiv der Ungerechtigkeit, der Grausamkeit, der Ignoranz gegenüber den Greueltaten, die Frauen in der Welt angetan wurden und immer noch angetan werden. Wie Denemarková diese Geschichte erzählt, ist bemerkenswert.Die vollständige Rezension lesen Sie in der F.A.Z. Edition, dem ePaper oder der gedruckten Zeitung.
5/7
Bild: Hoffmann und Campe
Diese Schwalben bringen nichts als Grausamkeit
Wer sagt, Metaphern könnten nicht beißen? Radka Denemarkovás Roman „Ein Beitrag zur Geschichte der Freude“ erschließt im Herzen Prags ein Archiv der Ungerechtigkeit gegen Frauen.
Radka Denemarková ist bei uns noch kein allzu bekannter Name, vor zehn Jahren erschien ihr Roman „Ein herrlicher Flecken Erde“ auf Deutsch, der im Original „Geld von Hitler“ heißt. Nein, sie schreibt keine gefällige Literatur aus Osteuropa, auch wenn das sepiagetönte Umschlagbild und der Titel darauf hindeuten, schreibt Rezensentin Andrea Diener: Denemarková ist radikal und politisch. So verhält es sich auch mit der „Geschichte der Freude“: Die zierlichen Schwalben und die Goldschrift täuschen. In einer neuen, lichtdurchfluteten Villa am Rande Prags wurde ein schwerreicher Unternehmer erhängt aufgefunden, im Haus die Witwe und ihr kleiner Sohn. Der Ermittler spürt, dass da etwas nicht stimmt, und stößt im Keller auf ein stetig wachsendes, labyrinthisches Archiv der Ungerechtigkeit, der Grausamkeit, der Ignoranz gegenüber den Greueltaten, die Frauen in der Welt angetan wurden und immer noch angetan werden. Wie Denemarková diese Geschichte erzählt, ist bemerkenswert.
F.A.Z.-Literaturbeilage: Die wichtigsten Romane des Frühjahrs
F.A.Z.-Literaturbeilage
Die wichtigsten Romane des Frühjahrs
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Ein abenteuerlustiger Oboist zieht in den Krieg, ein Mord legt ein Archiv der Ungerechtigkeit frei, ein Mann schreibt gegen das Vergessen an und ein Text explodiert zu einer Suada, die alles mit sich reißt: Diese Romane wagen das Besondere.
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