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Rezension: Sachbuch : Was machen wir hier?

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Die Deutschen, anfällig für mythische literarische Gestalten, verliebten sich in Bruce Chatwins Reiseprosa auch deshalb, weil sie immer ein bißchen unverständlich blieb. Alain de Bottons größtes Problem dürfte darum seine große Verständlichkeit sein: Kann man denn wirklich kühn und klug sein, wenn man als Leser alles verstehen kann? Man kann.

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          Die Deutschen, anfällig für mythische literarische Gestalten, verliebten sich in Bruce Chatwins Reiseprosa auch deshalb, weil sie immer ein bißchen unverständlich blieb. Alain de Bottons größtes Problem dürfte darum seine große Verständlichkeit sein: Kann man denn wirklich kühn und klug sein, wenn man als Leser alles verstehen kann? Man kann. De Bottons Essays über das Reisen sind zugleich präzise Untersuchungen über den merkwürdigen Zustand des Menschen am Anfang des 21. Jahrhunderts: Wie kann man noch etwas selbst erleben, ohne es durch die Augen der anderen zu sehen, wie noch neugierig sein trotz der Übermacht der Bilder im Kopf. "Was mache ich hier?" fragte Chatwin und fuhr nach Hause. De Botton ist radikaler: Er fragt sich gut gelaunt 288 Seiten lang, was wir eigentlich noch auf dieser durchschauten Erde wollen. (Alain de Botton: Kunst des Reisens. S. Fischer Verlag, 2002, 288 Seiten, 19,90 Euro)

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