Wiederkehr eines Untoten?
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Mit breitem Pinsel: Paul Mason sieht Widerstand gegen eine heraufziehende neue Ära des Faschismus geboten.
Im Zentrum des Buches von Paul Mason steht das Versagen der europäischen Linken in den 1920er- und 1930er-Jahren, als es darum ging, den Aufstieg von Faschismus und Nationalsozialismus zu stoppen. Stattdessen war die Linke damit beschäftigt, sich untereinander zu bekämpfen, Koalitionen mit der bürgerlichen Mitte als Klassenverrat zu denunzieren und auf den angeblich kurz bevorstehenden Zusammenbruch des Kapitalismus zu warten. Es gibt eine Fülle von Büchern zu diesem Thema, die sich mit den Fehleinschätzungen des Nationalsozialismus seitens der deutschen Linken beschäftigen. Aber das sind zumeist historische Studien, die von einer melancholischen Grundstimmung angesichts der furchtbaren Folgen dieses politischen Versagens durchzogen sind.
Das ist bei Mason anders: Es ist kein melancholisches, sondern ein kämpferisches Buch, das er geschrieben hat. Es hat zwar historische Kapitel, ist insgesamt aber eine Auseinandersetzung mit den politischen Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft. Für Mason ist der Faschismus – er verwendet den Begriff wie die Linke der 1920er-/1930er-Jahre oder der junge Ernst Nolte als Sammelbezeichnung für die extreme Rechte der Zwischenkriegszeit – nicht etwas Vergangenes, sondern ein politischer Wiedergänger, auf dessen entschiedene Bekämpfung man sich weltweit vorbereiten müsse.
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