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„Wir können auch anders“ : Wer ist Maja Göpel?

Maja Göpel Bild: Anja Weber

Ist sie Wissenschaftlerin? Buchautorin? Politikberaterin? Moderatorin? Aktionistin? Führungsfigur? Oder alles auf einmal? Ein Porträt.

          8 Min.

          Sie hat die Hände tief in den Taschen ihrer olivgrünen Hose, trägt die Haare offen und steht in hellem Oberteil aufrecht auf der Bühne des Libes-kind-Auditoriums der Leuphana Universität Lüneburg. Neben ihr sagt der Bestsellerautor Richard David Precht gerade: „Wir kommen in eine Zeit, in der Optimismus-Haben schon verdächtig ist“, spricht von einem „kollektiven Stimmungsumschwung, der zur Restauration führt“. Und Maja Göpel, wie Precht Honorarprofessorin der Uni Lüneburg und mit ihm Gastgeberin der Konferenz, die sie hier gemeinsam eröffnen, widerspricht ihm nicht, stimmt ihm auch nicht zu. Mit einem Lächeln kündigt sie dann aber ziemlich zügig die Gäste an, mit denen sie diskutieren will, wie Veränderung möglich ist: junge Unternehmerinnen und Unternehmer, eine Aktionskünstlerin, die Mitarbeiterin einer Denkfabrik. „Wir müssen ein paar Dinge anders machen. Wir können das aber auch“, sagt Maja Göpel. Das ist ihr Credo für den „Aufbruch“ in die Welt von morgen.

          Julia Encke
          Verantwortliche Redakteurin für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.

          „Wie viel Utopie braucht die Freiheit?“ heißt die Konferenz, zu deren Eröffnungsveranstaltung diese Woche fast 600 Studierende und Gäste gekommen sind, Akademiker und Nichtakademiker, vor allem junge Menschen. Der Campus ist voll, vor dem Gebäude sind Stände aufgebaut, zu Beginn der ersten Pause werden Postkarten mit Fragen verteilt, die dazu anregen sollen, miteinander ins Gespräch zu kommen. Die letzte lautet: „Was passiert am Tag nach dem Eintreten der Utopie?“ Eine Mitarbeiterin des Organisationsteams, das in weißen T-Shirts auf dem Campus den Weg weist, erzählt, dass ihre WG-Mitbewohnerin heute nur wegen Göpel hier sei. „Sie ist bei Fridays for Future, folgt Maja auf Social Media und bewundert sie. Deshalb ist sie heute mitgekommen“. Und damit ist sie nicht allein.

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