Jan Stocklassa: „Stieg Larssons Erbe“. True Crime. Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns. Europa Verlag, München 2018. 488 S., geb., 25,– Euro.
Auf den Spuren Palmes und Larssons
Jan Stocklassa war nicht auf der Suche nach dem Mörder Olof Palmes, als er die Geschichte einer Wohnung in Stockholm rekonstruierte. Er wollte über Orte schreiben, die einen unguten Einfluss auf ihre Bewohner ausüben. In der Wohnung ereignete sich 1932 ein mehrfacher Mord. Nach 1980 lebte dort ein Doktor, der 2003 in die Psychiatrie musste. Ein Palme-Hasser, der nach dem Attentat 1986 von den Ermittlern befragt worden war. Sie ließen den Verdacht, er könne etwas gewusst haben, schnell wieder fallen. Nicht so Stocklassa. Auch der spätere Bestseller-Autor Stieg Larsson („Millennium“) hatte sich für den Palme-Mord interessiert und kistenweise Material zum Thema gesammelt; Stocklassa durfte es einsehen. Larsson vermutete eine Verbindung zur rechten Szene Schwedens, aber er dachte auch über einen Mann nach, der als Mittelsmann zwischen ihr und dem Apartheidsregime in Südafrika gedient haben könnte. Stocklassa erzählt, nicht wirklich knisternd, wie er Larssons Recherchen acht Jahre fortführte. Und wie viele Theorien es für dieses Schwedenrätsel schon gibt: Aber wer weiß – Stocklassa jedenfalls glaubt der Lösung „sehr nahe“ gekommen zu sein. Mit einem Puzzlestück, das Larsson noch nicht auf dem Radar hatte. (math.)
5/10
Bild: Europa Verlag
Jan Stocklassa: „Stieg Larssons Erbe“. True Crime. Aus dem Schwedischen von Ulrike Brauns. Europa Verlag, München 2018. 488 S., geb., 25,– Euro.
Auf den Spuren Palmes und Larssons
Jan Stocklassa war nicht auf der Suche nach dem Mörder Olof Palmes, als er die Geschichte einer Wohnung in Stockholm rekonstruierte. Er wollte über Orte schreiben, die einen unguten Einfluss auf ihre Bewohner ausüben. In der Wohnung ereignete sich 1932 ein mehrfacher Mord. Nach 1980 lebte dort ein Doktor, der 2003 in die Psychiatrie musste. Ein Palme-Hasser, der nach dem Attentat 1986 von den Ermittlern befragt worden war. Sie ließen den Verdacht, er könne etwas gewusst haben, schnell wieder fallen. Nicht so Stocklassa. Auch der spätere Bestseller-Autor Stieg Larsson („Millennium“) hatte sich für den Palme-Mord interessiert und kistenweise Material zum Thema gesammelt; Stocklassa durfte es einsehen. Larsson vermutete eine Verbindung zur rechten Szene Schwedens, aber er dachte auch über einen Mann nach, der als Mittelsmann zwischen ihr und dem Apartheidsregime in Südafrika gedient haben könnte. Stocklassa erzählt, nicht wirklich knisternd, wie er Larssons Recherchen acht Jahre fortführte. Und wie viele Theorien es für dieses Schwedenrätsel schon gibt: Aber wer weiß – Stocklassa jedenfalls glaubt der Lösung „sehr nahe“ gekommen zu sein. Mit einem Puzzlestück, das Larsson noch nicht auf dem Radar hatte. (math.)
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