Krimibestenliste im Mai : Sühne und Suff
- Aktualisiert am
Die besten Krimis des Monats Bild: Illustration Kat Menschik
F.A.S. und Deutschlandfunk Kultur präsentieren die besten Krimis: Im Mai gibt es wieder einen neuen Spitzenreiter und dazu neue Morde aus aller Welt.
Gary Victor - Suff und Sühne
Platzierung im Vormonat: /
Port-au-Prince. Inspektor Azémar auf Entzug. Doch die Tochter des UN-Generals in seiner Absteige ist keine Halluzination. Er soll ihren Vater liquidiert haben. Sie schießt, Azémar flieht, die Security legt sie um. Startschuss für Höllentrip drei durch Haitis Gegenwart. Albtraum real. Victor ist seine Stimme.
Aus dem Französischen von Peter Trier. Litradukt, 160 Seiten, 11,90 Euro.
Jérôme Leroy - Der Block
Platzierung im Vormonat: 1
Paris. Nacht der Abrechnung im Bloc Patriotique. Die Chefin verhandelt über die Teilhabe an der Regierung. Bedingung: Weg mit Stanko, dem Schlächter der Bewegung. Die Freunde Antoine, Gatte der Chefin, und Stanko rekapitulieren, jeder für sich, ihre Untaten. Rechtsradikalismus authentique.
Aus dem Französischen von Cornelia Wend. Edition Nautilus, 320 Seiten, 19,90 Euro.
Candice Fox - Fall
Platzierung im Vormonat: /
Sydney. In den Parks werden Joggerinnen kaputtgeschlagen. Toppolizistin Eden, Opfer und Killerin, ermittelt. Besonders gegen die, die ihre Herkunft aufdecken wollen. Einer davon ist Frank, ihr Partner. Die Welt, wie Candice Fox sie sieht: Jeder kann Opfer, jeder kann Serienmörder werden.
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger. Suhrkamp, 470 Seiten, 15,95 Euro.
Wallace Stroby - Geld ist nicht genug
Platzierung im Vormonat: 2
Ostküste USA. Vor 35 Jahren wurden Lufthansa Cargo Millionen geraubt. Benny, 62, ahnt, wo die Beute steckt. Räuberin Crissa Stone, 33, will ein neues Leben und braucht das Geld. Ungleich, aber vereint ziehen sie los. Ihre Gegner: grausamer, gieriger. Wer gewinnt? Geld ist leider nie genug.
Aus dem Englischen von Alf Mayer. Pendragon, 352 Seiten, 17 Euro.
James Rayburn - Sie werden dich finden
Platzierung im Vormonat: /
Vermont, Berlin, Thailand. Familie ist alles: Vorstadt-Mom Katie enttarnt sich bei einem Schulmassaker als Ex-CIA-Agentin. Sie ist untergetaucht, als ihr muslimischer Mann verraten wurde. Nun flieht sie mit Töchterchen Suzie um deren Leben. Agentenkracher: In 90 Kapiteln um die Welt.
Aus dem Englischen von Ulrike Wasel und Klaus Timmermann. Klett-Cotta, 400 Seiten, 14,95 Euro.
Carol O´Connell - Es geschah im Dunklen
Platzierung im Vormonat: /
New York. Das Theater als Tatort: beliebt, verstaubt, revitalisiert von Carol O’Connell, Erfinderin der ersten soziopathischen Polizistin. Kathy Mallory jagt den Ghostwriter eines Dramas, dessen Autor bei der zweiten Aufführung erstochen wurde. „Ein Stück ermordet seine Zuschauer“. Brillant.
Aus dem Englischen von Judith Schwaab. btb, 480 Seiten, 9,99 Euro.
Marlon James - Eine kurze Geschichte von sieben Morden
Platzierung im Vormonat: 3
Kingston 3.12.1976, später New York. Bandenkrieg und Kalter Krieg: Als der Sänger für das Friedenskonzert probt, wird auf ihn geschossen. Einige Täter entkommen, dealen in New York. Drogen, Reggae, Pop, Angst und Armut. 13 Stimmen erzählen vom Morden: Sieben oder „many more will have to die“.
Aus dem Englischen von Guntrud Argo u. a. Heyne, 864 Seiten, 27,99 Euro.
Marina Heib - Drei Meter unter Null
Platzierung im Vormonat: /
Deutschland Ost-West. „Ich werde Mörderin.“ Ihr Ich wird zertrümmert, als sie erfährt, dass sie kein glückliches Kind, sondern ein „Menschenschafopferlamm“ war. Sie wird Wölfin, um Wölfe zu jagen. Pathos und Mystik auf harter Basis: Missbrauchsopfer schlägt zurück. Bemerkenswerte Gratwanderung.
Heyne Encore, 256 Seiten, 19,99 Euro.
Denis Johnson - Die lachenden Ungeheuer
Platzierung im Vormonat: 10
Zentralafrika, Herz der Finsternis. Der abtrünnige Nato-Geheimdienstler Roland Nair und sein schwarzer Kumpel Adriko unterwegs zu Reichtum und Liebesglück. Mit Superbraut, geklauten Netzwerken und Uran 235. Das Große Spiel der Geheimdienste kennt keine Grenzen. Johnson macht sie auf. Irre.
Aus dem Englischen von Bettina Abarbanell. Rowohlt, 271 Seiten, 22,95 Euro.
Reginald Hill - Die letzte Stunde naht
Platzierung im Vormonat: 5
Mid-Yorkshire. Vor sieben Jahren ist Alex Wolfe aus Ehe, Korruptionsverfahren und Polizeidienst verschwunden. Wolfes Exfrau bittet DSI Dalziel, seinen Verbleib zu untersuchen. In 16 Stunden klärt der alte Griesgram halb offiziell zwei Morde, einen Sexskandal und eine uralte Erpressung. Hill in Bestform.
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Ebnet. Droemer, 448 Seiten, 22,99 Euro.
Die Jury
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“ | Andreas Ammer, „Druckfrisch“, BR | Gunter Blank, „Sonntagszeitung“ | Thekla Dannenberg, „Perlentaucher“ | Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“ | Jutta Günther, „Nordwestradio“ | Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Polar Noir“ | Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ | Peter Körte, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“| Elmar Krekeler, „Die Welt“ | Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“ | Marcus Müntefering, „Spiegel Online“, „Krimi-Welt“ | Ulrich Noller, „Deutsche Welle“, WDR | Frank Rumpel, SWR | Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin | Ingeborg Sperl, „Der Standard“ | Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“ | Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“.
Die Jury erreichen Sie per E-Mail unter krimibestenliste@faz.de
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