Krimibestenliste im Juli : Alle Freunde sind jetzt Feinde
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Die besten Krimis des Monats Bild: Illustration Kat Menschik
F.A.S. und Deutschlandfunk Kultur präsentieren die besten Krimis: Denise Mina hält sich souverän an der Spitze, dazu gibt es Neues aus British Columbia, Pennsylvania und Irland.
Denise Mina - Blut Salz Wasser
Platzierung im Vormonat: 1
Glasgow, Helensburgh. Wer nimmt den Drogenhändlern ihre Millionen ab – Police Scotland oder Metropolitan Police? Das ist der Grund, warum DI Alex Morrow die verschwundene Roxanne sucht. Und auf Frauenleichen stößt. Alex lässt sich nicht beirren, nicht von Bossen, nicht von Gangstern.
Aus dem Englischen von Zoë Beck. Ariadne im Argument-Verlag, 368 Seiten, 19 Euro
Dominique Manotti - Kesseltreiben
Platzierung im Vormonat: 6
Paris, New York, Montreal. Schlaue, ohnmächtige Ermittler. Dumm oder inkompetent: die Regierung in Paris. Der US-Konzern PE will die französische Orstam übernehmen. Die unfairen Mittel des Giganten: Erpressung, Bestechung, Mord. Assistiert von CIA und Justiz. Böses Lehrstück mit langer Halbwertzeit.
Aus dem Französischen von Iris Konopik. Ariadne im Argument-Verlag, 400 Seiten, 20 Euro
Dan Chaon - Der Wille zum Bösen
Platzierung im Vormonat: 2
Cleveland, Ohio. 1983 werden zwei Elternpaare umgebracht. Der als Mörder verurteilte Rusty wird 2012 freigelassen. Unschuldig. Bruder Dustin, der ihn denunziert hatte, traut seinen Erinnerungen nicht. Hat er selbst gemordet, waren es Satanisten? Faszinierend: Die Welt als Krimi und Wahnvorstellung..
Aus dem Englischen von Kristian Lutze, 622 Seiten, 19 Euro
Joyce Carol Oates - Pik-Bube
Platzierung im Vormonat: 9
Harbourton, New Jersey. Andy Rush sonnt sich: Schönes Haus, engagierte Frau, dickes Auto, Millionen. Bis der „Stephen King für Bildungsbürger“ des Plagiats beschuldigt wird und sich sein garstiges Zweit-Ich, der Pik-Bube, daranmacht, den braven Andy zu übernehmen. Spießer-Ego auf Rasierklinge.
Aus dem Englischen von Frauke Czwikla. Droemer, 208 Seiten, 19,99 Euro
Dietrich Kalteis - Shootout
Platzierung im Vormonat: /
Whistler, British Columbia. Knapp vor der Genehmigung von Casinobetrieben im Wintersportort stecken zwei Banden von Drogengangstern die Claims ab. Umkämpft mittendrin der lokale Weed-Züchter Grey samt Kumpels, grundsätzlich gewaltfrei, aber clever und artistisch. Wer übersteht den Kugelhagel?.
Aus dem Englischen von Susanne Mende. 348 Suhrkamp, Seiten, 9,95 Euro
Tom Bouman - Im Morgengrauen
Platzierung im Vormonat: /
„Wild Thyme“, Pennsylvania. Ortspolizist Henry Farrell würde am liebsten nur fiedeln und jagen. Aber Penny ist verschwunden, ein Dealer liegt erschossen im Fluss. Die Lage: sumpfig, opak, verworren. Sie ähnelt dem Haufen Balken, aus dem eine Scheune entstehen soll, an der Henry mitbaut.
Aus dem Englischen von Ann-Christin Kramer und Anke Caroline Burger. Ars vivendi, 350 Seiten, 22 Euro.
Aidan Truhen: Fuck You Very Much
Platzierung im Vormonat: 3
London. Mit Poltergeist navigiert sich‘s prima: Jack Price liefert gänzlich gefahrlos besten Stoff. Bis er auf der Abschussliste der übelsten Killer der Welt landet. Price muss die „Seven Demons“ totquatschen oder umbringen. Irgendwie gelingt ihm beides brillant. Krimi im Wortrausch.
Aus dem Englischen von Sven Koch und Andrea Stumpf. Suhrkamp, 350 Seiten, 14,95 Euro
Philip Kerr - Kalter Frieden
Platzierung im Vormonat: 8
Cap Ferrat, Riviera, 1956. Bernie Gunther, Concierge, und Somerset Maugham, weltberühmt, im Malstrom der Geheimdienste. Sexfotos, Erpressungen. KGB, Stasi, MI5 und MI6, Schachzüge und Bridgepartien: Gibt es noch einen Maulwurf bei den Briten? Kerrs Hommage an die britische Spionageliteratur.
Aus dem Englischen von Axel Merz. Wunderlich, 398 Seiten, 22,95 Euro
Douglas E. Winter - Run
Platzierung im Vormonat: 4
Washington, D.C. Burdon Lane ist Abteilungsleiter im Waffengeschäft. Illegales wird mit Legalem getarnt. Bis die Belieferung zweier Gangs in Harlem zum Attentat auf einen schwarzen Prediger genutzt wird. Von da an heißt es „Run“! Alle Freunde sind jetzt Feinde. Höllentrip mit üblen Überraschungen.
Aus dem Englischen von Peter Mehler. Luzifer, 434 Seite, 13,95 Euro
Lisa McInerney - Glorreiche Ketzereien
Platzierung im Vormonat: /
Cork, Irland. Seniorin Maureen erschlägt einen Einbrecher mit einem Heiligen Stein. Die Leiche muss weg. Wie überhaupt alles, was den Anschein von Wohlanständigkeit stören könnte. Poetisch, direkt, kalt servierter schwarzer Humor: endlos die Spirale von gekränkter Ehre, Demütigung und Gewalt.
Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence. Liebeskind, 448 Seiten, 24 Euro
Die Jury
Tobias Gohlis, Sprecher der Jury | Volker Albers, „Hamburger Abendblatt“ | Andreas Ammer, „Druckfrisch“, BR | Gunter Blank, „Rolling Stone“ | Thekla Dannenberg, „Perlentaucher“ | | Hanspeter Eggenberger, „Tages-Anzeiger“ | Fritz Göttler, „Süddeutsche Zeitung“ | Jutta Günther, „Radio Bremen Zwei“ | Sonja Hartl, „Zeilenkino“, „Polar Noir“ | Hannes Hintermeier, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ | Peter Körte, „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“| Kolja Mensing, „Deutschlandfunk Kultur“ | Marcus Müntefering, „Spiegel Online“ | Ulrich Noller, „Deutsche Welle“, WDR | Frank Rumpel, SWR | Margarete von Schwarzkopf, Literaturkritikerin | Ingeborg Sperl, „Der Standard“ | Sylvia Staude, „Frankfurter Rundschau“ | Jochen Vogt, „NRZ“, „WAZ“.
Die Jury erreichen Sie per E-Mail unter krimibestenliste@faz.de
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