Hätte ein römischer Kaiser den Brexit verhindern können?
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Der englische Schriftsteller Julian Barnes fragt in seinem neuen Roman „Elizabeth Finch“ nach Alternativen: für den Lauf der Geschichte, die Art, wie Menschen miteinander leben. Und lieben. Ein Besuch in London.
Im Londoner Billardzimmer von Julian Barnes hängt der Himmel in Fetzen herab. Der Putz hat sich von der Decke gelöst, er wurde in pastellfarbenem Blau mit Wolken bemalt: Das sieht zwar schön aus, ist aber offenbar auch schon länger her. Jetzt hängt da also ein Streifen Himmel über dem Sofa, auf dem Julian Barnes sitzt und über seinen neuen Roman redet, „Elizabeth Finch“.
Dessen zentrale Frage ist, wie Barnes selbst erklärt: ob wir da etwas falsch gemacht haben könnten. Nicht erst jetzt, beim Brexit oder dem Krim-Krieg im 19. Jahrhundert, sondern viel, viel früher. In den ersten vier Jahrhunderten nach Christus, als sich das Christentum durchsetzte und damit ein Weltbild, das bis heute dominiert. (Und das, unter anderem, einen Himmel hervorgebracht hat und vor allem eine Hölle.) Barnes meint mit „wir“ also nicht nur seine Landsleute allein. In seinem britischen Verlag aber hätten die Jüngeren, die das Buch gelesen haben, allerdings alle gedacht, dass „Elizabeth Finch“ von heute handelt. Und das, sagt Barnes, „hat mich sehr berührt“.
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