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Buchrezension Borchardt-Stücke : Der Komödienkönner

Im wahren Leben hatte er nichts zu lachen: Die Werkausgabe von Hermann Borchardt macht die Stücke des vergessenen Schriftstellers zugänglich.

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          Wenn Autoren in Vergessenheit geraten, sorgen oft lobende Hinweise Prominenter, für ihre Wiederentdeckung. Die gibt es auch im Fall von Hermann Borchardt. Beispielsweise in der Autobiographie von George Grosz: „In Deutschland, da lebte ein kleiner Mann, / Borchardthans so hieß er. / Den stellten sie als Lehrer an. / Er ­lebte wie ein Spießer. Doch im Geheimen in seiner Kammer. / Beschrieb er der Menschheit ganzen Jammer“, dichtete Grosz 1946 in Erinnerung an den Schriftsteller und fasste damit dessen widersprüchliches Leben prägnant zusammen. Brecht nannte Borchardt gar den „größten lebenden Satiriker der deutschen Sprache“. Er war Kommunist und Jude, Gymnasiallehrer und Publizist, in der Weimarer Republik Mitarbeiter von Brecht, Freund von Grosz, Bekannter des Theaterkritikers Alfred Kerr. Seine eigenen dramaturgischen Ar­beiten sind indes kaum bekannt.

          Kevin Hanschke
          Volontär.

          Nun wird dieser Autor neu entdeckt: durch eine von Hermann Haarmann, Christoph Hesse und Lukas Laier herausgegebene fünfbändige Werkausgabe im Wallstein Verlag. Die bereits erschienenen ersten zwei Bände zeigen vor allem, welche Bedeutung Borchardt für die deutsche (Exil-)Theatergeschichte hat.

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