Rafael Chirbes schwingt in seinem grandiosen Roman über Spaniens Ruin die große Abrissbirne. Aber auch von unseren Wohlstandsmärchen lässt er nicht viel übrig.
Berlin im Aufbruch und ein junger Amerikaner mittendrin: Die Fotografien von Will McBride aus den Jahren 1956 bis 1963 zeigen eine Stadt, die es wieder allen beweisen will.
Zum hundertsten Geburtstag von Arno Schmidt erscheint ein Auswahlband seiner Briefe: Zu entdecken darin ist das Programm einer selbstgewählten Isolation mit Ausnahmen und ein großer gnadenloser Humorist.
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Anders als in Frankreich ist Ahmadou Kourouma bei uns noch zu entdecken. Zum Beispiel mit „Monnè“ von 1990, seinem Roman über ein fiktives Königreich an der Elfenbeinküste, das durch französische Truppen erobert und kolonialisiert wird.
Eine fabelhafte Wiederentdeckung: Albert Londres, Frankreichs eigenwilliger Starreporter der zwanziger Jahre, war ein Meister des stilvollen Draufgängertums.
Rachels Affäre mit Carl ist lange vorbei, da kommt Anna Raverats Erzählerin auf eine heikle Idee: Wenn der Kerl weg ist, kann ich ja immer noch über ihn schreiben.
Als Max Frisch 1973 nach Berlin zog, begann er sofort damit, Notizen zu machen. Vor seinem Tod verfügte er eine Sperrfrist für die Publikation. Jetzt erscheinen Auszüge aus dem brillanten „Berliner Journal“. Doch warum nicht alles? Sonderbar.
Wie kann man nur, Buch für Buch, ein Meisterwerk nach dem anderen schaffen? Mit seinem Roman „Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki“ ist es dem Japaner Haruki Murakami wieder einmal gelungen.
Mit Kimmo Joentaa hat Jan Costin Wagner einen vom Schicksal gebeutelten Ermittler geschaffen. Doch der fünfte Fall des finnischen Kommissars will mehr sein als ein Kriminalroman.
In ihrer Autobiographie macht Hanna Schygulla kein Geheimnis aus ihrem Leben - und bleibt eine geheimnisvolle Frau. „Wach auf und träume“ ist ein hinreißendes Buch über die Sorge für sich selbst und für andere.
Vladimir Jabotinsky schreibt die Bibel radikal um: Sein 1927 erstmals erschienener Roman „Richter und Narr“ ist ein Epos vom Leben und Tod des Herkules Simson, der Rache an den Philistern nimmt. Jetzt liegt das Buch in neuer Übersetzung vor.
Immer die Augen offen halten: „Die unterbrochene Reise“ von Patrick Leigh Fermor ist der Abschlussband seiner Trilogie und zugleich Vermächtnis des britischen Schriftstellers und Wanderers.
Niemand hat es vor ihm gewagt, die junge, angeblich hoffnungsvolle sowjetische Gesellschaft derart schonungslos zu betrachten. Jetzt liegen die Erzählungen von Leonid Dobyčin in der deutschen Übersetzung von Peter Urban vor.
Siebentausend Seiten und keine davon langweilig: In den nun erstmals komplett auf Deutsch erschienenen Tagebüchern der Brüder Goncourt lässt sich eine ganze Epoche mit ihrer Kultur und ihrer Politik erleben und erlesen.
Die kargen Freuden des freien Seeräuberberufs, geschildert mit schwärzestem Humor: Michael Walter übersetzt „Orkan über Jamaika“ von Richard Hughes neu.
Bloß kein Tamtam: Der große Verleger Michael Krüger hört zum Jahresende bei Hanser auf. Vorher schenkt er uns „Umstellung der Zeit“ – einen Band mit wunderbaren Gedankengedichten. Und er erfindet ein neues lyrisches Genre.
Aufgewachsen im Nationalsozialismus, Spionin der Stasi, ausgewiesen aus der DDR: Helga M. Novak beschließt mit „Im Schwanenhals“ ihr autobiographisches Projekt.