„Als ich jung war, wollten wir provoziert und beleidigt werden“
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Horror mag er, seit Stephen King ihn damit infiziert hat: Bret Easton Ellis auf der diesjährigen Lit.Cologne Bild: dpa
Der amerikanische Schriftsteller Bret Easton Ellis schaut heute lieber Kuchenback-Wettbewerben zu, als auf Twitter zu posten. Er erinnert sich an eine ferne Zeit, in der man über alles Witze machen durfte: ein Gespräch.
Als J. D. Salinger starb, twitterten Sie: „Gott sei Dank, er ist endlich tot!“ Warum?
Das war zu einer Zeit, als Twitter noch Spaß machte. Als man dort absurde Witze machen, bewusst provozieren konnte. Natürlich war ich nicht froh über Salingers Tod. Aber es gab so viele scheinheilig-kitschige Beileidsbekundungen: „Mir bricht das Herz“, „J. D. gone“, „Ich vermisse Franny, was ist mit Zooey, wer wird sich nun um sie kümmern?“ – und so weiter. Ich dachte: Mensch, viele von euch haben Salinger womöglich gar nicht gelesen! Und ich als Fan von ihm habe mir überlegt: Was kann ich sagen, um sie herauszufordern? Die einen fanden das urkomisch, die anderen haben rumgeheult.
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