Wie aber haltet ihr es mit dem Stil?
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Annie Ernaux, aufgenommen 2022 Bild: Laif
Annie Ernaux erhielt am Samstag den Literaturnobelpreis. Binnen vierzehn Jahren sind drei französische Schriftsteller damit ausgezeichnet worden, außer ihr Jean-Marie Gustave Le Clézio und Patrick Modiano. Was verbindet und was trennt sie?
Die Verleihung des Literaturnobelpreises an Annie Ernaux am Samstag krönt eine eigenwillige Autorin und ein markantes Werk. Ernaux’ unerbittliche Zusammenschau individueller und sozialer Realitäten, ihre Themen, allen voran die prekäre Stellung der Frau und die soziale Entfremdung der Aufsteigerin, ihre Sprache, die sich kühl diesen Zielen unterordnet, haben sie zu einer zentralen Figur der Literatur Frankreichs gemacht.
Mehrere Momente haben das im vergangenen Frühjahr markiert: der Erfolg der Erzählung „Le Jeune Homme“ (Der junge Mann), das Ernaux gewidmete „Cahier de l’Herne“, ihr Auftritt in Cannes zur Präsentation des von ihr selbst mitgestalteten Films „Les Années super-8“ (Die Super 8-Jahre), der jetzt auch bald in Deutschland anlaufen wird. Zudem berufen sich Autoren und Intellektuelle wie Didier Éribon, Nicolas Mathieu oder Édouard Louis auf sie, und man kann getrost davon ausgehen, dass sie Autofiktionen über weibliche Sujets erst das nötige Momentum verliehen hat. Auch aus literaturgeschichtlichen Gründen ist die Wahl also berechtigt.
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