Der Roman als Interaktion mit der Gesellschaft
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Dichterin und Autorin dystopischer, als hellseherisch gefeierter Romane: Margaret Atwood wird 80 Jahre alt. Bild: AP
Das Ewiggleiche im Menschen: Die kanadische Schriftstellerin und Dichterin Margaret Atwood wird 80 – in einem Jahr, das für die gefeierte Autorin voller Höhen und Tiefen war.
Kurz bevor Margaret Atwood Mitte der achtziger Jahre ihren Welterfolg „Der Report der Magd“ schrieb, wurde sie von einem Dokumentarfilmemacher in der abgeschiedenen Wildnis Nordontarios aufgesucht, wo die Kanadierin große Teile ihrer Kindheit verbracht hatte und später mit der Familie Urlaub machte. In ihrem zweiten Roman, „Surfacing“ („Der lange Traum“), war die Ich-Erzählerin in diese entlegene See- und Waldlandschaft ihrer Kindheit auf der Suche nach ihrem verschwundenen Vater zurückgekehrt – eine schließlich in den Wahnsinn führende Reise in die verlorene Zeit und zu sich selbst.
Der Filmemacher war nicht zuletzt aufgrund dieses Buches überzeugt, durch die Begegnung mit der Autorin an ebendiesem Ort im Kreise ihrer Familie den Schlüssel zu ihrer finsteren Phantasie finden zu können. Nach seiner pseudofreudianischen Auffassung müsse dieser in verdrängten Kindheitserfahrungen verborgen liegen.
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