„Game of Thrones“ : Wie viel Mittelalter steckt in der Erfolgsserie?
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Ein Monster auf dem Thron: Kindkönige und Königskinder
Joffrey Baratheon ist der große Fiesling der ersten beiden „Thrones“-Staffeln: ein feiger, unreifer Sadist, der das Königtum zum Gespött macht und zudem einer inzestuösen Verbindung seiner Mutter Cersei entsprossen ist. In Wahrheit war das Kindkönigtum im mittelalterlichen Abendland nichts Seltenes: Eduard III. von England, der Auslöser des Hundertjährigen Krieges mit Frankreich, kam mit dreizehn Jahren auf den Thron, Heinrich IV., als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches durch den Gang nach Canossa bekannt, sogar mit sechs. Inzest zwischen Bruder und Schwester dagegen kam in den europäischen Königsfamilien so gut wie nicht vor, und der perverse Blutdurst Joffreys, der sich an grausamen Gladiatorenkämpfen ergötzt, gehört eher in den Kulturkreis von Byzanz, der anderen großen Inspirationsquelle von George R. R. Martin.
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