Berlinale 2004 : Die Wettbewerbsfilme kurz belichtet
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Infografik: Das Berlinale-Votum der F.A.Z.-Kritiker Bild: FAZ.NET
Beides kennt der Berlinale-Rummel: viel Lärm um Nichts und heimliche Gewinner. FAZ.NET begleitet den Wettbewerb mit Kurzbewertungen der Filmkritiker von F.A.Z. und Sonntagszeitung.
Beides kennt der Berlinale-Rummel: viel Lärm um Nichts und heimliche Gewinner. FAZ.NET begleitet die Filmfestspiele mit Kurzbewertungen der Filmkritiker von F.A.Z. und Sonntagszeitung.
Freitag, 13. Februar
Trilogia: To livadi pou dakrisi (Trilogie: Die Erde weint)
Griechenland/Italien/Frankreich 2003, Regie: Theo Angelopoulos. Mit Alexandra Aidini, Nikos Poursanidis und Giorgos Armenis
In dem großen Panorama, das Theo Angelopoulos mit seiner Trilogie entwirft, erzählt er zugleich zwei persönliche Schicksale, die eng aufeinander bezogen sind. Alexis und Eleni müssen das Heimatdorf verlassen und bahnen sich einen Weg durch das Griechenland der Zwischenkriegszeit. Ihre Liebe zerbricht, Alexis wandert nach Amerika aus, Eleni wird als Oppositionelle verhaftet. Im Zweiten Weltkrieg und Bürgerkrieg fallen die gemeinsamen Söhne, Alexis stirbt als Soldat in Okinawa. Eleni gibt den Kampf nicht auf.
Andreas Kilb: „Ein Wiedersehen mit den Geschichtspanoramen des Theo Angelopoulos. Wasser, Erde, Luft, Musik, ein Karneval der Melancholie, eine Prozession wunderschöner Bilder, virtuos, unzeitgemäß und ein wenig nostalgisch.“
20:30:40
Taiwan, China/Hongkong, China, Regie:Sylvia Chang. Mit Sylvia Chang, René Liu und Lee Sinje
Drei moderne chinesische Frauen und ihr verstricktes Liebesleben in Taipeh: Popstar zu werden ist Xiao Jies größter Wunsch, nur gerät sie auf dem Weg dorthin in riskante Gefühlswirren. Die Stewardeß Xiang Xiang muß sich zwischen der Affäre mit einem verheirateten Mann und einem jüngeren Liebhaber entscheiden. Lily Zhao ist gerade frisch geschieden, genießt die Vorzüge des Single-Daseins und lernt einen Mann kennen, der sich eigentlich für Frauen im Alter ihrer Tochter interessiert. Alle drei kämpfen mit den Wirren eines freien, modernen Lebens als Zwanzig-, Dreißig- und Vierzigjährige.
Andreas Kilb: „Sylvia Changs Episodenfilm über drei Frauen im Großstadtdschungel von Taipeh wirkt so gemütlich und lebensfroh, als hätten ihn Wong Kar-wai und Tsai Ming-liang bei einem verlängerten Wellness-Wochenende konzipiert. Vielleicht ist man vom asiatischen Kino einfach anderes gewohnt.“
Donnerstag, 12. Februar
Samarian (Die Samariterin)
Korea 2004, Regie Kim Ki-Duk. Mit Lee Uhl, Kwak Ji-Min und Seo Min-Jung
Jae-Young verdient ihr Geld als Prostituierte, ihre beste Freundin Yeo-Jin ist so etwas wie ihre Managerin. Als die einmal beim Schmierestehen die Polizisten übersieht, die nach minderjährigen Prostituierten fahnden, kann sich Jae-Young nur durch einen Sprung aus dem Motelfenster retten, bei dem sie sich lebensgefährlich verletzt. Yeo-Jin beginnt, mit den ehemaligen Freiern der gestorbenen Freundin zu schlafen, gibt ihnen aber ihr Geld zurück. Bis ihr Vater hinter das Doppelleben seiner Tochter kommt und die Freier attackiert.