Schöner neuer PEN
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Der Journalist Denis Yücel ist der ehemalige Präsident von PEN. Bild: dpa
Aus Enttäuschung über das PEN-Zentrum Deutschland gründen 232 Autroren eine neue Gruppierung, die PEN Berlin heißen wird.
In zwei Tagen wird ein neuer deutscher PEN gegründet, und damit wird es dann deren drei geben. Deren ältester entstand unter der Bezeichnung „PEN-Zentrum Deutschland“ 1924, nur drei Jahre nach der Etablierung der ersten solchen Autorenvereinigung – benannt nach den Abkürzungen ihrer Mitgliedsgruppen: poets, essayists, novellists – durch die englische Schriftstellerin Catherine Amy Dawson Scott in London. Dort riefen 1934 aus dem „Dritten Reich“ geflohene Autoren den zweiten deutschsprachigen PEN ins Leben: als „Deutschen PEN-Klub im Exil“. Als „PEN-Zentrum für deutschsprachige Autoren im Ausland“ hat es bis heute überlebt.
Nun soll es aber auch noch einen „PEN Berlin“ geben. Was wahlweise wie hauptstädtische Hybris oder literarische Kleinstaaterei klingen könnte, ist Resultat des Eklats von Gotha, wo vor drei Wochen die Jahrestagung des PEN-Zentrums Deutschland mit der Demission der gesamten, untereinander heillos zerstrittenen Führungsspitze endete, nachdem der bisherige Präsident Deniz Yücel nur knapp ein Abwahlverfahren überstanden hatte, aber dann doch noch im Zorn zurück- und aus der Vereinigung ausgetreten war (F.A.Z. vom 15. Mai). Bereits legendär ist seine damalige Charakterisierung des PEN als „Bratwurstbude“.
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