Ärzteverbrechen werden in Erlangen überbaut
- -Aktualisiert am
Reste der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt in Erlangen, die einem Uniklinikneubau weichen soll. Bild: Stadtarchiv Erlangen
An der Uniklinik Erlangen wurden Tausende NS-Opfer getötet und ausgehungert. Jetzt will die Universität die Reste der NS-Euthanasieklinik gegen Widerstände abreißen.
Wenn die Zeitzeugen nicht mehr leben, brauchen wir „steinerne Zeugnisse“, die Erinnerung zu bewahren. Diese Einsicht von Hannah Arendt wünscht man den Verantwortlichen der Universitätsklinik Erlangen. Denn die macht sich gerade daran, einen bedeutenden Erinnerungsort der Euthanasieprogramme der Nazizeit der Abrissbirne anheimzugeben. Jetzt formiert sich Widerstand in der Erlanger Bürgerschaft.
Worum geht es? Im Herzen der Stadt stehen noch Reste eines schlossartigen Baus, der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt. Vormalig eine Nervenanstalt wurde sie von Nazi-Ärzten zum Ort ihrer verbrecherischen Experimente umfunktioniert. Im Rahmen der Euthanasie-Aktion T 4 wurden mehr als 900 Menschen liquidiert. Ein Flügel des Gebäudes, in dem dies stattfand, wurde bereits abgerissen.
Zugang zu allen exklusiven F+Artikeln
2,95 € / Woche
- Alle wichtigen Hintergründe zu den aktuellen Entwicklungen
- Mehr als 1.000 F+Artikel mtl.
- Mit einem Klick online kündbar
Login für Digital-Abonnenten
Sie haben Zugriff mit Ihrem F+ oder F.A.Z. Digital-Abo